Fit im Job

Die technologischen Fortschritte beeinflussen unser Sitz- und Bewegungsverhalten stark. Dies führt dazu, dass in den Staaten der westlichen Welt vermehrt ein sitzender Lebensstil vorherrscht. Die Veränderungen in der Mobilität, sowie neue Kommunikationstechnologien an unserem Arbeitsplatz verstärken dieses Verhalten noch weiter (Diaz et al., 2016). In der Fachsprache wird dies als „Sedentäres Verhalten“ bezeichnet. Es definiert sich durch eine sitzende oder zurückgelehnte Position und einen geringen verminderten Energieverbrauch (Tremblay et al., 2017). Sedentäre Verhaltensweisen prägen bei Erwachsenen sowohl die Arbeitszeit im Büro, wie auch das Privatleben zu Hause. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass Erwachsene zwischen 50 und 70% ihres Wachseins pro Tag sedentär verbringen (Dunstan et al., 2012).

Körperliche Auswirkungen

Bewegungsmangel ist ein regelrechter Beschleuniger für die Entstehung von Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Es gibt klare Hinweise dafür, dass sedentäre Verhaltensweisen von Erwachsenen mit einem erhöhten Risiko für Diabetes sowie für Herzkreislauferkrankungen zusammenhängen. Der Zusammenhang zeigt sich dabei am stärksten in Bezug auf das Diabetesrisiko (Wilmot et al., 2012). Es erstaunt deshalb auch nicht, dass die Sitzzeit von Erwachsenen Menschen mit der Sterblichkeitsrate korreliert. (Dunstan et al., 2012)

Prävention

Es ist wissenschaftlich erwiesen und empfohlen, längere Sitzzeiten regelmässig durch Aufstehen oder Laufen kurz zu unterbrechen. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass das unterbrochene Sitzen bei übergewichtigen und adipösen Erwachsenen zu einer 25 % erhöhten Insulinsensitivität führt (Dunstan et al., 2012). Bereits das alleinige Aufstehen, ohne leichte körperliche Aktivität hat eine positive Auswirkung auf die glykämische Kontrolle (Thorp et al., 2014). Basierend auf den Forschungserkenntnissen von Diaz et al. (2016) wird eine regelmässige Sitzunterbrechung alle 20 bis 30 Minuten empfohlen. Diese Unterbrechungen sollen Teil des Tagesablaufs sein und zu einem aktiveren Lebensstil führen. Physiologisch gesehen ist ein regelmässiges Aufstehen von grosser Bedeutung (vgl. Grafik 2). Zusätzlich dazu hilft es, die Einhaltung von den generellen Bewegungsempfehlungen von mindestens 2.5h moderater körperlicher Freizeitaktivität pro Woche zu automatisieren und als Teil des täglichen Lebens zu integrieren.en Freizeitgestaltung im Hinblick auf einen gesunden Lebensstil. (BAG, 2017)

Reduktion der Sitzzeit am Arbeitsplatz

Die berufliche Tätigkeit eignet sich hervorragend als Startpunkt für eine Intervention zur Reduktion der Sitzzeit, respektiv des sedentären Verhaltens (WHO & World Economic Forum, 2008). Mitarbeitende sollen von den positiven Auswirkungen eines aktiveren Büroalltags überzogen werden und durch regelmässige Unterbrechungen, sogenannten Mikropausen, ihren sitzenden Lebensstil entgegenwirken. Durch ein Personal Health Coaching werden sie dabei gezielt unterstützt und können so ihr Verhalten nachhaltig verändern.

 

Quellen

Bundesamt für Gesundheit BAG. (2017, September 5). Aufstehen. Abgerufen 15. März 2020, von https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/gesund-leben/gesundheitsfoerderung-und-praevention/bewegungsfoerderung/auf-stehen.html

Diaz, K. M., Howard, V. J., Hutto, B., Colabianchi, N., Vena, J. E., Blair, S. N., & Hooker, S. P. (2016). Patterns of Sedentary Behavior in US Middle-Age and Older Adults: The REGARDS Study. Medicine and Science in Sports and Exercise, 48(3), 430–438.

Dunstan, D. W., Howard, B., Healy, G. N., & Owen, N. (2012). Too much sitting – A health hazard. Diabetes Research and Clinical Practice97(3), 368–376.

Thorp, A., Kingwell, B., Sethi, P., Hammond, L., Owen, N., & Dunstan, D. (2014). Alternating Bouts of Sitting and Standing Attenuate Postprandial Glucose Responses. Medicine & Science in Sports & Exercise, 46(11), 2053–2061.

Tremblay, M. S., Aubert, S., Barnes, J. D., Saunders, T. J., Carson, V., Latimer-Cheung, A. E., …SBRN Terminology Consensus Project Participants. (2017). Sedentary Behavior Research Network (SBRN)—Terminology Consensus Project process and outcome. The International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity, 14(1), 75.

Wilmot, E. G., Edwardson, C. L., Achana, F. A., Davies, M. J., Gorely, T., Gray, L. J., … Biddle, S. J. H. (2012). Sedentary time in adults and the association with diabetes, cardiovascular disease and death: systematic review and meta-analysis. Diabetologia55(11), 2895–2905.

World Health Organization, & World Economic Forum. (2008). Preventing noncommunicable diseases in the workplace through diet and physical activity: WHO/World Economic Forum report of a joint event. World Health Organization. http://whqlibdoc.who.int/publications/2008/9789241596329_eng.pdf

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